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Rollenspiele mit Sprachmodellen – Wie kluge Rollen-Prompts die besten Antworten liefern

Rollenspiele mit Sprachmodellen – Wie kluge Rollen-Prompts die besten Antworten liefern
Photo by Tamara Gak / Unsplash

Um KI-Modelle gezielt und wirkungsvoll einzusetzen, braucht es mehr als nur eine gute Frage – es braucht Kontext. Eine besonders wirkungsvolle Methode dabei ist das Prompting mit Rollen. Dabei wird der KI eine spezifische Rolle oder Identität zugewiesen, die sie bei der Beantwortung einer Frage oder Bearbeitung einer Aufgabe einnehmen soll – beispielsweise als „Marketing-Experte“, „Jurist“, „Lehrer“ oder sogar „Kritischer Journalist“. Doch warum funktioniert das so gut?

Die einfache Antwort: Rollen bieten Kontext. Sprachmodelle sind darauf trainiert, im Kontext menschlicher Kommunikation zu antworten. Wenn wir ihnen sagen, „Du bist ein erfahrener Softwareentwickler, der einem Anfänger erklärt, wie Git funktioniert“, versetzen wir das Modell in eine bestimmte Perspektive. Es kann dann nicht nur passendes Fachvokabular verwenden, sondern auch den Ton, die Tiefe der Erklärung und die Struktur der Antwort entsprechend anpassen.

Rollen-Prompts geben Richtung

Sprachmodelle sind absichtlich mit einem breiten Wissen trainiert worden. Möchte man, dass das Modell eine Expertenposition einnimmt und auf einen bestimmten Teil des Wissens zugreift müssen wir das Modell in diese richtung lenken. Ohne klare Anweisung gibt das Modell oft allgemeine oder unspezifische Antworten. Mit Rollen-Prompting lässt sich dagegen viel gezielter steuern, was für eine Art Antwort gewünscht ist. So kann ein und dieselbe Frage – etwa „Wie schreibe ich eine Pressemitteilung?“ – je nach Rolle ganz unterschiedlich ausfallen:

  • Als PR-Berater: Die Antwort betont Zielgruppenkommunikation, strategische Formulierungen und Medienkontakte.
  • Als Journalist: Die Antwort legt mehr Wert auf Klarheit, Fakten und Nachrichtenwert.
  • Als Sprachtrainer: Die Antwort könnte sich auf sprachliche Struktur und Verständlichkeit konzentrieren.

Anwendung in der Praxis

Rollen-Prompts eignen sich nicht nur für kreative oder textlastige Aufgaben. Auch in technischen oder analytischen Bereichen können sie enorme Vorteile bringen. Beispielsweise kann man ein Modell bitten, als Datenanalyst ein Datenset zu interpretieren oder als Business Coach eine SWOT-Analyse zu entwickeln.

Ein einfaches, aber effektives Format für einen Rollen-Prompt lautet:

„Handle als [Rolle]. Du bist verantwortlich für [Aufgabe/Ziel]. Erkläre/mache/beantworte [konkrete Anfrage].“

Beispiel:

„Handle als UX-Designer mit 10 Jahren Erfahrung. Du sollst einem Team aus Junior-Entwicklern erklären, warum Nutzer-Feedback essenziell für gutes Produktdesign ist.“

Prompting mit Rollen ist mehr als nur ein Trick – es ist eine methodische Herangehensweise, um die Potenziale generativer KI gezielt zu entfalten. Wer die Macht der Rollen versteht und einsetzt, kann aus KI-Tools nicht nur Antworten, sondern echte, kontextrelevante Unterstützung herausholen. Ob in Bildung, Wirtschaft oder Kreativarbeit: Die richtige Rolle zur richtigen Zeit macht den Unterschied.